Nokia Lumia 630 – Testbericht
Da ich bisher noch keinerlei Erfahrungen mit Windows Phone machen konnte, bat ich Microsoft um ein Testgerät, welches man mir auch prompt zur Verfügung stellte. Vielen Dank an dieser Stelle an das Microsoft-Mobile-Presseteam.
Als Neuling dieses mobilen Betriebssystems liegt mein Hauptaugenmerk natürlich auf entsprechende Bereiche. Wie zugänglich ist das aktuelle Windows Phone 8.1? Wie gut ist die Tauglichkeit im Alltag? Wo liegen die Vor- und Nachteile?
Optik und Haptik
Doch zunächst einmal zu den oberflächlichen Dingen. Wie bei Nokia mittlerweile üblich, ist das Gerät in einem schrillen Farbton gehalten. In meinem Fall ein knalliges Grün. Es besteht größtenteils aus einem massiven Plastik, dem man durchaus eine rohe Behandlung zutraut. Ganz anders als bei diversen Konkurrenten oder wie man es in dieser Preisklasse erwarten würde. Auf der rechten Seite befinden sich die Standby-Taste, sowie die Lautstärken-Wippe, die beide einen guten Druckpunkt haben und ebenfalls einen robusten Eindruck machen.
Die Front bietet, mal abgesehen von der Hörermuschel, nicht viel besonderes. Auf der Rückseite fällt auch schon ein erster Kritikpunkt auf. So ist zwar eine Kamera, aber kein Blitz vorhanden. Ob das gut ist, wird sich noch herausstellen. Doch auf die Kamera gehe ich später noch ein, die bei Lumia-Geräten bekanntlich immer ein Killerfeature ist.
Ein nettes Detail ist, dass sich die komplette Rückseite abnehmen lässt. Somit hat man nicht nur Zugang zu Akku und den Fächern für microSIM und microSD, sondern kann damit auch die Rückseite einfach austauschen und zum Beispiel die Farbe wechseln. Die Cover sind in grün, orange, gelb, weiß und schwarz erhältlich.
Gelungen ist das Display, welches zwar nur mit einer Auflösung von 480×854 Pixeln daherkommt, sich aber dennoch sehen lassen kann und Farben natürlich und klar erstrahlen lässt. Das Glas dagegen, welches das Display vor der Außenwelt schützt, fühlt sich leider nicht so angenehm und „geschmeidig“ an, wie etwa beim iPhone, jedoch bietet das Lumia 630 als „Einsteiger-Smartphone“ zu dem Preis auch hier noch eine gute Qualität.
Ein großes Manko: das Ladegerät, welches zwar seinen Zweck erfüllt, aber nicht wie üblich aus Ladegerät und USB-Kabel besteht, sondern wirklich nur zum Laden des Gerätes dient. Eine Möglichkeit um beispielsweise Musik oder andere Dateien auf das Lumia 630 vom Computer zu übertragen, fehlt also komplett.
Betriebssystem und Software
Das Nokia Lumia 630 ist das erste Smartphone, welches von Haus aus mit Windows Phone 8.1 kommt, wozu ich aber eigentlich gar nicht viel sagen möchte, da ein detaillierter Testbericht dieses mobilen Betriebssystems hier garantiert den Rahmen sprengen würde. Zumal es sich einen eigenen Blogeintrag verdient hat. Ich möchte dennoch auf ein paar kleinere Punkte eingehen, die auch mit dem Lumia 630 einhergehen.
Zunächst zum Positiven. Windows Phone 8.1 macht auf dem 630 einen rundum guten Eindruck und besticht besonders durch Übersichtlichkeit, welchem man wohl nicht zuletzt dem beinahe schon übertriebenem Hang zum Minimalismus der Oberfläche zurechnen könnte.
Die Arbeitsgeschwindigkeit der Version 8.1 ist hier hervorzuheben, welche in Anbetracht der verbauten Hardware, wirklich schnell und beispiellos ist. Ein gutes Zeichen also dafür, dass Windows Phone 8.1 auch auf älteren Geräten prima laufen kann und wird. Nichts ruckelt oder fällt durch extreme Ladezeiten auf, sondern geht zügig vonstatten. Andere Hersteller können sich hiervon eine Scheibe abschneiden.
Doch kommen wir zum negativen. Da wäre neben dem fehlenden „Nokia Glance Screen“-Feature, welches einen gedimmten Sperrbildschirm mit Benachrichtigungen aller Art ermöglicht, die Kamera App, die mich ehrlich gesagt enttäuscht hat. Wie eingangs erwähnt, ist Nokia stolz auf die verbauten Foto-Features, die auch in einem gewissen Maß im Lumia 630 vorkommen, aber dennoch leider stark eingeschränkt sind. Außerdem schummelt die Software bei den aufgenommenen Bildern, die von der App ein wenig nachgeschärft werden. Zudem sind Fotos bei abgedunkelten Lichtverhältnissen aufgrund des fehlenden Blitzes nahezu unmöglich. Unter optimalen Bedingungen ist die Kamera des 630 aber ausreichend genug um ein paar kleinere Schnappschüsse zu machen. Einsteiger eben.
Stichwort Einstieg, der einem als Neuling in der Welt von Windows Phone sehr einfach gemacht wird. Von der Erstellung eines Microsoft Kontos, bis hin zur endgültigen Benutzung im Alltag, vergehen nur wenige Minuten. Wieder sorgt hier die übersichtliche und minimalistische Oberfläche dafür, dass man sich schnell zurecht findet.
Schlecht dagegen sieht es mit dem Akku aus, der mit seinen 1830 mAh recht klein ist und bei normaler Benutzung rund zwei Tage hält. Das ist zwar besser als beispielsweise bei einem Smartphone mit Android, aber für ein Lumia noch recht wenig. Immerhin kann man den Akku auswechseln und dadurch einen vollen Ersatzakku einlegen.
Fazit
Insgesamt finde ich das Nokia Lumia 630 von Microsoft Mobile ein gelungenes Smartphone für Einsteiger. Windows Phone 8.1 macht einen guten Eindruck und Spaß zu bedienen. Ein paar Abstriche muss man in Kauf nehmen, die aber dem günstigen Kaufpreis von derzeit etwa 145€ zugrunde liegen.
Wen also ein fehlender Fotoblitz, relativ kurze Akkulaufzeit und leicht veraltete Hardware nicht stören, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Alle anderen müssen dann tiefer in die Taschen greifen.
Übrigens konnte ich mit der verbauten Kamera leider keine Beispielfotos mehr aufnehmen, da während der Testzeitraumes plötzlich Probleme mit dem Display auftraten, die sich in einem starken Flackern äußerten und mich dazu zwangen das Gerät früher zurück zu schicken.