GMX betreibt dreiste Internetabzocke – 3. Update
Für mich ist es jetzt ganz klar: GMX betreibt Internetabzocke. Und das nicht erst seit gestern! Alleine die schiere Anzahl der Suchergebnisse bei Google ist erschlagend.
Nun hat es auch mich erwischt und hiermit halte ich für die Öffentlichkeit fest, wie es mir so widerfährt in der Sache zwischen mir und GMX.
Die Sachlage!
Gestern Abend hab ich noch gut gelaunt den Briefkasten aufgemacht und ein nettes Briefchen von GMX erhalten:
LETZTE MAHNUNG
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Zahlungserinnerungen blieben bisher leider erfolgslos. Heute geben wir Ihnen hiermit letztmalig die Möglichkeit, den ausstehenden Gesamtbetrag zu überwiesen: 34,94€
Für die Überweisung des Rechnungsbetrages nutzen Sie bitte unsere Bankverbindung.
<Kontodaten>
Sollten Sie den ausstehenden Gesamtbetrag bereits beglichen haben, betrachen Sie dieses Schreiben als gegenstandslos. Andernfalls erwarten wir Ihre Zahlung bis zum 27.11.2012. Erfolgt bis dahin kein Ausgleich der offenen Forderung, werden wir ohne weitere Benachrichtigung den Vorgang für das Inkassoverfahren an unseren Rechtsanwalt übergeben. Damit sind Mehrkosten (Gebühren, Verzugszinsen, etc.) für Sie verbunden. […]
Ich habe also demnach bereits die Pistole auf der Brust und bin dazu gezwungen innerhalb von 5 Tagen (!) zu reagieren und zu überweisen. Andernfalls Prozess am Hals.
Gestern Abend also wütend geworden und kurz eskaliert. Dann beruhigt. Dann nochmal wütend geworden und erneut eskaliert. Dann wieder beruhigt und dem ganzen den Kampf angesagt. Jedoch muss ich mich erstmal selber um das Problem kümmern, welches ich nun habe.
Jedenfalls ist die Sachlage im Moment wie folgt:
Ich habe seit etwa 5 Jahren ein kostenloses Mailkonto bei GMX, welches ich früher auch quasi für alles benutzt habe. Jedoch bin ich mittlerweile bei GMail von Google angekommen, da es nicht nur praktikabler im Bezug auf Android Smartphones ist, sondern auch allgemein einen besseren Dienst leistet, als der werbeverseuchte und schlecht programmierte von GMX.
Nun ist das Konto aber mehr oder weniger inaktiv, aber noch existent um mir als Spamsammler von Nutzen zu sein. Aus diesem Grund komme ich alle paar Monate mal vorbei und „leere den Müll“ dort. Dabei bin ich auf eine Rechnung und zwei Mahnungen von eben GMX gestoßen, welche ich aber ignoriert habe mit der Begründung, dass das wohl wieder so eine Werbeaktion ist, wie sie dort öfter vorkommt. Denn bestellt oder gekauft habe ich nichts. Auch nicht auf irgendwelchen Schaltflächen rumgeklickt. Und da ich mich ohnehin wie üblich als „FreeMail Nutzer“ einlogge sehe ich auch kein Problem.
Dem war aber leider nicht so und der Spaß ist nun blutiger Ernst!
Was also tun?
Wie schon gesagt ergab eine kurze Suche bei Google eine erschreckende Anzahl an derselben Sauerei, die anderen „Kunden“ widerfahren ist, die ebenfalls ein kostenloses Mailkonto bei GMX hatten. Und das mindestens schon seit dem Jahr 2009.
Einige zahlten die geforderte Summe, andere nicht. Richtet man sich per Telefon oder E-Mail an den Kundendienst stößt man entweder auf taube Ohren oder wird konsequent ignoriert. Man will schließlich das Beste vom Kunden und das ist nun mal sein Geld.
Da frage ich mich also, was kann man da jetzt machen?
Was ich jetzt genau machen soll weiß ich leider nicht. Da die Kunden-Hotline kostenpflichtig ist habe ich bereits ein Schreiben per E-Mail verfasst, aber bisher natürlich noch keine Antwort erhalten. Darum wende ich mich jetzt erstmal an den Verbraucherschutz von NRW und nutze dort einen Musterbrief gegen Internetabzocke. Mal sehen was das so bringt.
Bei meiner Suche nach Antworten bin ich auf einen interessanten Beitrag in einem Forum gestoßen. Wenn dem wirklich so ist, bestätigt das meine Vermutungen, die ich ohnehin schon habe und die können mir sowie so nichts, auch wenn es so aussieht.
In der letzten Phase werde ich mich dann versuchen irgendwie hart zu rächen, indem ich vielleicht das Unternehmen GMX, welches übrigens eine Tochterfirma von 1&1 Mail & Media GmbH ist, mal bei der Verbraucherzentrale anschwärzen werde. Ich hoffe denen wird dann zumindest mal auf die Finger geklopft.
Was kannst du tun?
Leider wird wohl eine Stimme aber nicht ausreichen, die sich beschwert. Darum hoffe ich, dass der hochgeschätzte Leser dieser Zeilen seinen Teil dazu beitragen möchte, indem er diesen Artikel so feste auf sozialen Netzwerken teilt, wie er nun kann. Egal ob Twitter, Facebook, Google+ oder dem Bingoabend von Omi am Sonntag!
Ich werde diesen Beitrag natürlich dementsprechend auf dem aktuellen Stand halten, damit du, lieber Leser, diese Angelegenheit auch weiter verfolgen kannst.
Nach der Abmahnwelle durch eine gewisse Agentur darf man sich als Nutzer des Netzes nicht mehr von irgendwelchen geldgeilen Firmen rumschubsen lassen!
1. UPDATE
Nachdem ich nun etwa insgesamt vier (!) Mitteilungen, einmal per Einschreiben, sowie drei Mails, geschrieben habe bekam ich gestern Abend eine Mail die nun endlich mal halbwegs eine Antwort darstellen soll.
Man habe die Angelegenheit „genau“ geprüft und teilt mir folgendes mit:
Bei dem bestellten E-Mail Tarif GMX TopMail handelt es sich um einen, von Beginn an, einheitlichen und kostenpflichtigen Vertrag. Bei diesem sind im Rahmen einer rabattierten Testphase die ersten zwei Monaten von der Grundgebühr befreit.
Der Vertrag wurde online am 05.08.2012 über Ihr GMX Postfach till.schiffer@gmx.de im Rahmen eines Glückstags-Angebot abgeschlossen.
Vor dem endgültigen Abschluss des Premiumdienstes werden Ihnen im Bestellvorgang die zum Vertrag dazugehörigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) angezeigt. Der Bestellprozess lässt sich nur fortsetzen, wenn die AGB, das Widerrufsrecht und die Kosten mittels eines Häkchens, ausdrücklich bestätigt werden.
Nach erfolgreichem Vertragsabschluss wird Ihnen zusätzlich eine Bestätigungs-E-Mail zugestellt, welche nochmal auf alle erweiterten Leistungen hinweist. Zusätzlich werden Sie über die automatische Verlängerung und die Möglichkeiten des Widerrufes nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) informiert.
Ein schriftlicher Vertragsschluss ist bei online geschlossenen Verträgen nicht erforderlich.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir daher keine Möglichkeit sehen auf unsere Forderung zu verzichten.
Aha. Tja Pech, dass ich dieses „Häkchen“ niemals „ausdrücklich bestätigt“, geschweige denn jemals zu Gesicht bekommen habe.
Das heißt für mich also nun im Angesicht dieser enorm standardisiert klingenden Mail, dass ich wie vermutet in irgendein automatisiertes Verfahren gerutscht bin. Will ich nicht. Wollte ich nie. Zahle ich nicht.
Mal sehen, wann der Inkassobescheid hier reinflattert. Auch hiergegen werde ich mich dann sträuben. Zumal die mir gesetzte Frist ohnehin viel zu kurz gewesen ist.
2. UPDATE
Wie versprochen wird dieser Artikel bei neuen Vorkommnissen weitergeführt.
Nach dem ich beinahe zwei Monate lang nichts mehr von GMX gehört und schon gedacht habe das Thema wäre gegessen, ist nun nicht nur der erste Inkasso-Bescheid angekommen, sondern auch schon ein Zweiter. Letzterer hat zur Ursache, dass ich auch hier per Post und Einschreiben mich von jeglichen Verträgen distanziere und wenn doch welche bestehen sollten, ich diese fristlos kündige.
Dem hat das von GMX beauftragte Inkasso-Unternehmen mit einem hübschen Briefchen widersprochen, ich hätte an Tag weißnichtmehr eingewilligt und bestätigt das GMX ProMail Angebot zu nutzen.
Der Witz kommt aber erst noch: Für diesen Vorgang sollen, bis auf die Rechnungen, keinerlei Unterlagen vorliegen. Weder bei mir, noch bei denen.
Mein Gesichtsausdruck:
Demnach könnte ja jeder kommen und mir Rechnungen ausstellen und im Anschluss sagen ich hätte nicht fristgerecht bezahlt!
Jedenfalls wird nun beim zunächst noch einmal bei der Verbraucherbehörde nachgefragt und im Anschluss daran den Anwalt. Langsam ist das Maß voll!
Im Übrigen waren wieder die üblichen Drohung inklusive einer neuen Frist, datiert auf den 11.02.2013. Soll ich diese wieder verstreichen lassen würden „nicht unerhebliche Kosten“ auf mich zukommen. Ich denke das ist von nun an ohnehin nicht mehr vermeidbar…
LETZTES UPDATE
Endlich komme ich nun auch mal dazu diesen Blogartikel zu einem Ende zu bringen! Habe es vorher leider ein paar Monate ein wenig schleifen lassen.
Die Sache zwischen mir und GMX hat sich jedenfalls gelöst, dank der tatkräftigen Hilfe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, die den Fall gegen eine kleine Gebühr kurzerhand übernommen hatten.
Die freundliche Dame der Verbraucherzentrale, mit der ich ein Beratungsgespräch durchgeführt habe, meinte bei meinem Hilfegesuch, dass GMX ein alter Bekannter in solchen Sachen wäre und man mit üblichen Mitteln dagegen vorgehen wird.
Was darauf folgte war ein saftiger Brief der Verbraucherzentrale, die nun sämtlichen Schriftverkehr übernahm, an meine unfreiwilligen Gläubiger, die im Anschluss wiederum mir einen langen Entschuldigungsbrief zukommen ließen. Man ist sich des Fehlers nicht bewusst gewesen und alles war ja nur ein großer Irrtum. Alle Anschuldigungen werden fallen gelassen.
Wie schön das Leben doch sein kann. Vor allem, wenn man es sich einredet.