Winamp wird eingestellt
Ach Winamp… Schön war es mit dir! Ich dachte unsere Zeit währt ewig, aber es soll wohl nicht sein.
Mit einer Meldung aus dem Nichts beschlossen vor etwa einer Woche die beiden Firmen AOL und Nullsoft gemeinsam das Ende des kostenlosen Mediaplayers, der mich seit Jahren nun schon durch meinen digitalen Musikgenuss begleitet hat.
Schluss soll nach dem 20. Dezember 2013 sein.
Gründe für diesen Beschluss gibt es zwar nicht, aber die Vermutungen legen nahe, dass es sich aufgrund des wachsenden Konkurrenzaufkommens nicht mehr lohnt Winamp weiterzuentwickeln. Insbesondere Streamingdienste für Musik, wie etwa Spotify, Rdio und Co, dürften hier nicht unschuldig sein. Meiner Einschätzung nach will man sich vor zu großen, finanziellen Verlusten schützen, bevor es zu spät ist.
Ich selbst verbinde eine ganze Menge mit Winamp. Er ist bis heute auf Windows-Geräten mein Musikplayer erster Wahl und das seit etwa acht Jahren.
Winamp hab ich es zu verdanken, wie ich heute mit dem MP3-Format umgehe. Ich erinnere mich zurück, wobei mir einfällt, wie ich damals versuchte auf meinem ersten MP3-Player mit Winamp Musik übertragen habe. Da muss ich vielleicht 15 Jahre alt gewesen sein. Oder, wie ich mit 16 Jahren stundenlang ID3-Tags peinlichst genau und umfangreich bearbeitet habe.
Wie dem auch sei. Jetzt wo das Ende in Sicht ist, merkt man erst wie wichtig ein Stück alltägliche Software in einem Nutzeralltag eigentlich ist. Wo ich früher Winamp wie selbstverständlich starten und im Hintergrund abertausend Stunden Musik dudeln lassen konnte, bleibt heute eine schlichte Meldung im Downloadbereich des Programms auf der Webseite des Players:
“Thanks for supporting the Winamp community for over 15 years.“