Spotify – Musikstreaming-Dienst mit Potential
Seit heute ist der Musikdienst mit dem Namen „Spotify“ nun auch in Deutschland verfügbar.
Ich habe den Dienst einmal getestet und mag ihn mal fix vorstellen und meine Eindrücke und Meinung dazu kund tun.
Der Dienst an sich
Ich muss gestehen. Ich habe vorher noch nie Musikdienste wie Spotify oder wie „Grooveshark“ benutzt. Einfach aus dem Grund, weil ich meine Musiksammlung zu Hause auf dem heimischen Rechner und höchstens noch auf dem Handy bzw. MP3-Player habe. Und auch nur sehr bestimmte Interpreten.
Dennoch bin ich durch die vielen Nachrichten neugierig geworden und habe den Dienst spontan ausprobiert. Bei mir hat das virale Marketing also voll zugeschlagen.
Spotify wirbt über sich selber mit Sprüchen wie: „Die umfassendste, jederzeit verfügbare Musikbibliothek der Welt“ oder versucht wie die meisten Konzerne durch bloßen Zahlen zu erstaunen: „Millionen Musiktitel immer dabei!„. Dabei ist das so eine Sache.
Der Dienst an sich ist ein Programm für den Desktop, welches man sich kostenlos herunterladen kann. Natürlich nicht ohne irgendwelche Einschränkungen. Das „Unlimited“ Paket gibt es für 5€ monatlich und das „Premium“ für 10€. Das ist zwar nicht billig, aber noch vollkommen ok.
Jedoch lassen sich auch nach bezahlen des monatlichen Betrages zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Lieder abspeichern! Der Dienst bietet ausschließlich Streaming an und keine Downloads.
Anmelden kann man sich, indem man auf der Webseite oder im installierten Programm einen Account bei dem Dienst erstellt. Kann, muss aber nicht! Man kann sich auch sehr einfach mit seinem Facebook Account anmelden und sofort starten.
Das Programm auf dem Desktop
Die Sache hat allerdings einen unwesentlichen Haken. Offensichtlich geht es nicht ohne ein großes „aber“.
So bietet das Streaming nur eine Audioqualität von grade Mal 96 bis 160 Kbps enttäuscht doch ein wenig. Für normale Desktop Lautsprecher oder einfache Kopfhörer ist das noch vollkommen ok, aber bei teureren Highend Kopfhörern wie meinem Sennheiser Headset geht doch einiges verloren.
Volle 320 Kbps gibt es erst ab dem Premium Preis von 10€ im Monat.
Das Programm an sich gefällt dafür trotzdem.
Es lässt sich flüssig und zuverlässig durch die simple Menüführung klicken, dass es eine wahre Freude ist zu stöbern. Ladezeiten sind ebenfalls recht kurz.
Das ist vorbildlich.
Jedoch merkt man deutlich einen gewissen Hang zur iOS Optik von Apple. Sieht man auch besonders an den Pfeil-Buttons oben links. Aber vielleicht liegt auch grade darin der Punkt, warum mir das so gefällt. Einfach, weil es nie überladen wirkt oder sich sonst negativ bemerkbar macht. Es tut genau das, was es eben soll.
Um das zu bewerkstelligen ist eine einfache Suche, ein sehr einfacher Musikplayer und simple Playlisten Verwaltung integriert. Schlicht eben. Mehr als die Grundfunktionen, die quasi jeder bietet, habe ich aber auch nicht erwartet. Eventuell hätte ich mir zwar noch einen Equalizier gewünscht, aber bei der Soundqualität lohnt sich das wohl ohnehin kaum.
Eine Funktion lässt sich aber auch Spotify nicht nehmen, ohne diese es wohl heutzutage auch nicht mehr geht. Die Integration von Social Media.
So kann man sich wie bereits erwähnt mit seinem Facebook Account einloggen, wodurch allerdings auch direkt deine Facebook Freunde danach gescannt werden, ob sie ebenfalls Spotify nutzen. Ist dies der Fall, so kann man eine Freundesliste innerhalb des Dienstes einrichten, Playlisten austauschen oder einfach nur ansehen, was deine Freunde innerhalb dieser Liste grade so hören, oder was sie für Playlisten erstellt haben.
Zudem kann man noch seine Playlisten teilen etwa über Twitter, Windows Live Messenger oder natürlich Facebook.
Kritik
So sehr ich die aktuellen Berichte über dieses Programm, was im Ansatz gar nichtmal verkehrt ist, auch verstehen kann, so muss ich doch leider sagen, dass mir der Dienst wohl eher nicht zusagt.
Es liegt nicht daran, ob die Soundqualität niedrig ist, ob das Teil meine Freundesliste bei Facebook nach Mitnutzern scannt, obwohl man dafür bezahlt hat nichts herunterladen kann, nein es liegt viel mehr einfach an der Summe dieser vielen „aber“.
Es bietet mir schlicht zu wenig. Jedenfalls definitv zu wenig um mir eine „Unlimited“ Mitgliedschaft zu mieten. Was allerdings sehr schade ist, da ich eigentlich richtiges Potential sehe.
Da hätte ich mir zum Beispiel eine Cöoud Integration gewünscht, sodass ich beispielsweise auch mit meinem Smartphone die Lieder unterwegs anhören kann, die ich mir zu Hause auf dem Desktop zusammengestellt habe. Dies wird zwar angeboten, aber erst ab einer „Premium“ Mitgliedschaft. Ich finde, das hätte auch locker günstiger sein können.
Da bleibe ich lieber bei meinen 20, von mir auserwählten, Gigabyte.