iPod Touch 4. Generation – Testbericht

2. Juli 2012 | Apple, Blog, Featured, Hardware, Musik, Software, Testberichte | Geschrieben von: | 0 Kommentare

Da mich mein Desire HD in Sachen Audioqualität stark enttäuscht hat, habe ich nach einer passenden Alternative gesucht, um auch unterwegs in Genuss von meiner Lieblingsmusik zu kommen. Doch die Palette und Konkurrenz ist groß, weswegen mich verschiedene Empfehlungen auf den iPod brachten. Den iPod Touch um genauer zu sein.

Vorwort

Kleine Warnung. Dieses Review könnte etwas länger ausfallen, da ich vorher noch nie ein Gerät von Apple besessen habe. Lediglich ein iPad hatte ich schon vorher in den Pfoten aber bis heute waren Produkte mit dem angebissenem Apfel für mich eher etwas Exotisches in der Welt der Technik.

Aus diesem Grund wird dieser Bericht auch sehr Objektiv ausfallen und ich beschreibe ein für mich vollkommen neues Gebiet und zwar das gesamte System von Apple.

Schwarz und glänzend

iPod Touch - Verpackung

Die Haptik ist, wie man es von Apple gewohnt ist, sehr schlicht und einfach gehalten. Dennoch weiß das Gerät mit seinem Rücken aus poliertem Aluminium und seiner Front aus schwarzen Glas gerade aus dieser Schlichtheit heraus zu gefallen. Unauffällig und doch edel. Einfacher kann man es nicht beschreiben.

Weil dieses Stück Hardware zur einen Hälfte aus Aluminium und eben Glas besteht ist es auch dementsprechend, relativ robust. Natürlich sollte man etwas achtsam sein, da insbesondere des Glases wegen eine gewisse Sorgfalt vonnöten ist. Jedoch muss man es auch nicht gerade wie ein rohes Ei behandeln. Stabil ist es definitiv!

Hat man die Verpackung einmal entfernt offenbart sich der etwas knappe Inhalt.

Bestehend aus einem von Apple-Anschluss zu USB Kabel, ein paar weißen Kopfhörern, dem Gerät selber und einer enorm kurzen, aber immerhin mehrsprachigen Anleitung findet sich weiter nichts dort drin.

Einfach soll es eben sein.

Jedoch hätte ich bei einem Preis von etwas mehr als 280€ durchaus mehr erwartet. Größtes Manko ganz klar für mich ist ein fehlendes Netzteil, welches man sich zusätzlich anschaffen muss. Glück für mich, dass meinem Smartphone ein USB Netzteil beilag und ich dieses ebenfalls prima für den iPod nutzen kann. Alternativ kann man das Gerät aber natürlich auch einfach über einen Computer, der über einen USB Anschluss verfügt, problemlos laden.

Die Software

Laufen tut das aktuelle iOS der Version 5 auf dem iPod Touch.

Da dieses nicht mein erstes Gerät mit Touchscreen ist, konnte ich schon einige Erfahrungen sammeln. Unter anderem mit Android „Gingerbread“ und Symbian von Nokia. iOs an sich jedoch hatte ich vorher noch nie intensiv genutzt, geschweige denn eingerichtet, was allerdings, ohne Überraschung, ziemlich einfach und schnell ging.

Ähnlich Android wird die Landeseinstellung und noch mehr verlangt, aber das funktioniert deutlich schneller als bei Gingerbread und ist auch weniger mühsam. Zwar ist der iPod kein Smartphone, aber immerhin hat er dasselbe Betriebssystem drauf.

Dennoch lässt sich für mich der Touch von mir, nach anfänglicher Eingewöhnungsphase, recht gut bedienen. Das User Interface ist sowohl sehr aufgeräumt, als auch einfach und intuitiv. Bedienelemente finden sich immer an bestimmten Stellen wieder, wie beispielsweise ein „Zurück“-Knopf in der oberen linken Ecke.

Durch etwas Übung lässt sich dadurch das Gerät sehr schnell steuern.

Theoretisch funktioniert der iPod ohne iTunes, praktisch jedoch lässt sich anders keine Musik aufspielen. Auch hier wieder ein riesen Nachteil für mich.

Ich kann zwar verstehen, dass der iTunes Zwang auf die dort angebotenen Produkte lenken soll, allerdings hätte ich mir das doch eher als Option gewünscht. Per USB lassen sich lediglich Fotos übertragen.

iTunes von Apple

Besonders stören tut mich, dass jedes Lied, welches ich in die Mediathek aufnehme, automatisch auf den iPod kopiert wird. Auch lassen sich die Liederinformationen, sprich ID3-Tag’s, nicht automatisch von iTunes vervollständigen es sei denn man hat das entsprechende Lied im Store erworben. Automatisch ein Cover-Bild runterladen funktioniert dagegen ganz gut. Vorausgesetzt man hat das richtige Album angegeben. Auch hier zeigt sich iTunes als sehr unflexibel.

Doch auch iTunes lässt sich einfach und gut bedienen. Sogar sehr schnell. Und der Synchronisationsvorgang zwischen Gerät und Computer läuft ebenfalls enorm schnell.

Gut sind auch die Playlisten, die man sich auf dem Rechner einfach zusammenschieben und im Anschluss an den iPod übertragen kann. Es ensteht sozusagen eine 1zu1 Kopie, was durchaus seine Vorteile hat.

Die Hardware

Doch zurück zum Gerät selber.

Unglaublich gut finde ich nämlich das Display, welches zwar mit 3,5 Zoll im Gegensatz zu meinem Smartphone eher klein ausfällt aber dennoch überzeugt. Knackscharf, nahezu Schlieren frei und detailreich überzeugt es bei Spielen und HD Videos. Auch kommen die Farben gut und naturgetreu rüber. Ärgerlich nur, dass kein 16:9 Format vorhanden ist, sondern eher 16:10, was dazu führt, dass man bei Filmen (z.B. YouTube) permanent schwarze Balken am oberen und unteren Rand des Videos hat. Man kann zwar die Ansicht vergrößeren, allerdings wird dann links und rechts etwas vom Bild abgeschnitten.

Schade eigentlich! Hätte man die volle Bildschirmgröße ausgenutzt wäre das Erlebnis besser gewesen.

iPod Touch mit iOS 5

Die integrierte 2 Megapixel Kamera ist auch eher ein netter Zusatz. Zwar lassen sich, dank des sehr schnellen Auslösers, prima Schnappschüsse machen, allerdings sind die dann meist körnig, unscharf und auch etwas kontrastarm.

Mit der HD Videofunktion verhält es sich ziemlich ähnlich, wobei auch hier positiv die Geschwindigkeit zu bemerken ist.

Zum wichtigsten überhaupt: Der Audioqualität.

Auch bin hier leicht enttäuscht, dass es keine Option gibt selber einen Equalizer einzustellen, aber man wird mit einer großen Anzahl Voreinstellungen begnügt, wo sicherlich die ein oder andere passende Einstellung für Musik eurer Wahl vorhanden sein wird. Wie sich herausgestellt hat befinde ich das für vollkommen ausreichend.

Jedoch hätte ich auch hier die Option bzw. die „Wahl“ nicht schlecht gefunden. Vielleicht finde ich ja irgendwo noch eine passende App.

Der Sound jedenfalls ist klar und deutlich. Weder Hoch-, Mittel- oder Tieftöne werden bevorzugt, aber auch nicht benachteiligt. Sogar bei höheren Lautstärken scheppert der Sound nicht und klingt nach wie vor klar. Um das Maximum an Qualität herauszuholen sind jedoch hochwertige Kopfhörer Pflicht. Dazu bieten die beiliegenden Apple Stöpsel zu wenig an Klang.

Zusätzlicher Pluspunkt ist die Langlebigkeit des Akkus trotz der vielen Power, die in der Hardware des iPod’s stecken. Bleibt es beim Musik hören, so unterhält der Touch locker seine 40 Stunden. Im StandBy nochmal mindestens doppelt so lange. Spiele und Videos zwingen den Akku dann aber doch deutlich in die Knie und die Lebenszeit verkürzt sich auf etwa 8 bis 10 Stunden.

Fazit

Jetzt über 1.100 Wörter später kann man, nachdem man die in meinen Augen wichtigsten Punkte beleuchtet hat, sagen, dass der iPod Touch Spaß macht. Als reines Unterhaltungsprodukt verrichtet er seinen Dienst ausgesprochen gut. Legt man jedoch den Fokus darauf, dass er lediglich Musik abspielen muss, so rate ich vom Kauf ab.

Schaut man über die doch überschaubaren Mängel hingweg, bietet der iPod Touch einen wunderbaren Musikplayer, ein ziemlich gutes Display und eine Audioqualität, die zwar nicht die perfekteste ist, aber sich dennoch durchaus sehen und mit der Konkurrenz messen lassen kann. Außerdem bietet der App Store eine unheimlich große Bandbreite an Anwendungen und Spielen um das Paket, welches man für das Geld erhält, abrundet.

Ob es das für einen Wert ist muss jeder für sich selber entscheiden. Man zahlt den Namen doch deutlich mit.

Geschrieben von

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