Sennheiser PC360 G4ME – Testbericht
Ich war es unheimlich Leid etwa einmal im Jahr ein neues Headset kaufen zu müssen. Weil irgendwelche Kabelbrüche, wilde Kater Attacken, Wackelkontakte oder schlicht weg Materialermüdung (?) gewissenlos meine bisherigen Headsets zerstörten, suchte ich eines für Gamer und Musikenthusiasten, welches eine Simplizität und Qualität aufweist und auch noch Raumklang bietet. Außerdem sollte es über Klinkenstecker mit meiner Soundkarte verbunden werden.
All das hab ich im Sennheiser PC360 G4ME gefunden.
Vorgänger war ein Roccat Kave 5.1, welches an einem zerbrochenen Mikrofonanschluss gescheitert ist, aber immerhin fast ein Jahr gehalten hat. Gelegentlich werde ich zum Vergleich mich auf dieses Headset beziehen. Beide Headsets wurden zusammen mit einer Creative X-Fi betrieben.
Der Aufbau
Vorhanden sind (wie könnte es anders sein) Ohrmuscheln und ein starres Mikrofon, welches praktischerweise deaktiviert wird, wenn man es einfach hochklappt. Bemerkbar macht sich das durch ein klicken und einem leichten Widerstand.
Das Headset an sich ist sehr leicht und hat eine offene Bauweise, wodurch die Ohrmuscheln atmungsaktiver sind und dadurch mehr Komfort bieten. Die aufliegenden Ränder der Muscheln ist mit einem angenehmen Samt bezogen, was ebenfalls den Komfort im Vergleich zu Leder deutlich erhöht. Ein Vor- (oder Nachteil?) ist jedoch, dass man dadurch seine Umgebung sehr mithört.
Groß knicken oder die Lage verändern kann man das Mikrofon nicht. Muss aber auch nicht sein. Richtig positioniert reicht die Distanz zum Gesicht vollkommen aus. Auf der rechten Seite befindet sich ein Lautstärkerad, an welchem man zusätzlich noch die Lautstärke ändern kann.
Der Sound
Da ich logischerweise kein Testlabor besitze kann ich mich lediglich auf meine guten Ohren berufen. Und diese empfinden sämtliche Tonlagen (hoch, mittel, tief) als klar und keine wird bevorzugt. Auch wird bei voller Lautstärke der Ton nicht übersteuert, sodass er verzerrt klingt. Jedoch hätte der Bass ruhig etwas kräftiger sein können.
Thema Lautstärke. Da ich Filme, Musik und manchmal auch Spiele, besonders aber Konzert DVD’s gern mal laut höre, damit ich mich fühle als wär ich mittendrin, so muss ich leider sagen, dass mir das PC360 einen Ticken zu leise ist. Das ist zwar kein Drama, da ich das ohnehin nur gelegentlich mache, aber dennoch störend. Ich habe beispielsweise alles (Windows, Headset, Soundkarte) auf volle Lautstärke gestellt und kann immernoch das Telefon im Flur klingeln hören.
Der Raumklang dagegen ist absolute Spitze! Im direkten Vergleich zwischen Roccat Kave 5.1 und dem PC360 G4ME bei einem Film in DTS, einer Partie Call of Duty 4 und Battlefield 3 verrichten zwar beide ihren Job (und das auch ziemlich gut), wobei aber das PC360 für mich einen Ticken besser wirkt, trotz Stereo Sound. Das Headset von Sennheiser muss sich also nicht vor Headsets der Preisklasse im oberen Mittelbereich, was 5.1 Surround Headsets betrifft, verstecken sondern kann ziemlich gut mithalten und macht sogar das ein oder andere besser. Kostet dafür allerdings auch ein klein wenig mehr.
Zum Thema Mikrofon kann man nicht viel sagen. Es verrichtet ohne Anstand seinen Dienst und das in recht guter Qualität. Auch hier wird das Roccat Kave wieder übertroffen, bei dem ich nach einer Zeit von etwa 3 Monaten einen lästigen Wackelkontakt hatte, der ein Rauschen in Teamspeak 3 auslöste.
Tragekomfort
Zum Tragekomfort an sich gibt es nicht viel zu sagen. Nach etwa zwei Monaten täglichem Einsatz hat das PC360 weder gedrückt noch belastet. Man merkt es praktisch nicht
Die Verarbeitung
Kommen wir zu meinem nächsten, für mich sehr wichtigen Kriteriumspunkt, weswegen ich dieses Headset angeschafft habe.
Bei der Verarbeitung musste allso so simpel, aber auch so robust wie möglich sein, damit es möglichst wenig Schnickschnack gibt, der auch kaputt gehen kann. Auch wieder wurde ich vom Sennheiser PC360 G4ME nicht enttäuscht.
Das Headset besteht zwar aus Plastik fühlt sich aber dennoch sehr wertig an. Auch der Samtbezug der Ohrmuscheln ist nicht von schlechten Eltern. Das fast 3 Meter lange Kabel ist flexibel und rutschfest gummiert, vielleicht aber etwas zu weich. Ohne Vorsicht geht es wohl doch nicht.
Vielleicht wäre noch die Abschirmung ganz interessant. Wer kennt das nicht. Man hängt auf seinem Lieblings Teamspeakserver und auf einmal kommt dieses typische und nervige Empfangsgeräusch eines Telefons, was einen für kurze Zeit ziemlich taub macht.
Bei dem Sennheiser Headset ist das teilweise der Fall. Zwar sind die Ohrmuscheln hervorragend statisch angeschirmt, dafür aber das Mikrofon nicht. Relativ oft kommt es also zu der Situation, dass man grade quatscht und einen aber das Handy, was neben dir liegt mit dem Störgeräusch übertönt. Drastisch ist das zwar nicht, aber dennoch ärgerlich. Insbesondere, weil man das selber nicht mitbekommt, da die Ohren ja wie bereits erwähnt abgeschirmt sind.
Fazit
Ich kann das Sennheiser PC360 G4ME uneingeschränkt jedem empfehlen, der dieselben Probleme hat wie ich. Es hat meine hohe Erwartungen vollkommen erfüllt und jegliche Soundausgabe am Computer ist ein wahrer Genuss. Ohne übertreiben zu wollen so kann ich sagen, dass ich jetzt kein anderes Headset mehr möchte, da ich genau weiß, dass keines mit diesem konkurrieren kann.
Wem die Kleinigkeiten, wie der relativ hohe Preis von 167€ (mindfactory.de), die es derzeit kostet, nicht stören oder etwa der geringen Lautstärke hinwegsehen kann, der kann ruhig zugreifen. Ob es das für jeden Wert ist muss jeder für sich selber entscheiden. Ich jedenfalls bin vollauf zufrieden und auf meine Kosten gekommen.